Pfahlgründung

Gründungstechnik im Spezialtiefbau

Pfahlgründungen

Die Pfahlgründung ist eine Variante der Tiefgründung. Mit ihr können die Lasten von Tragwerken in tiefere, tragfähige Bodenschichten abgetragen werden. Bei der Pfahlgründung werden Pfähle meist in den Baugrund gebohrt oder gerammt, bis eine ausreichend tragfähige Boden- oder Gesteinsschicht erreicht ist. Die Lasten des Tragwerkes werden dann zum einen durch die Reibung des Pfahls mit dem Baugrund (Mantelreibung) und zum anderen über den Spitzendruck der Pfähle abgetragen. In Ausnahmefällen wird bei großen Tiefen auch allein durch die Mantelreibung der Pfähle eine ausreichende Tragfähigkeit erzielt, ohne eine tragfähige Schicht zu erreichen. Auf den Pfählen wird dann eine mittragende Bodenplatte des Fundaments errichtet (kombinierte Pfahl-Platten-Gründung). Bis Ende des 19. Jahrhunderts (und heute noch bei kleineren Bauten, wie Bootsschuppen) wurden angespitzte Holzpfähle oder Baumstämme in den Boden getrieben. Holzpfähle sind äußerst stabil und haltbar, wenn sie dauerhaft im Wasser stehen. Holzpfähle in Wasserwechselzonen, also z.B. an Standorten mit wechselnden Grundwasserständen, verrotten. Als größte Pfahlgründung gilt Venedig, wo die ganze Stadt im Laufe von Jahrhunderten auf Hunderttausenden Baumstämmen gegründet wurde. Aber auch die alten Lagerhäuser der Speicherstadt in Hamburg stehen auf Holzpfählen. Bei Untergründen mit Fels oder härteren Bodenschichten werden wegen der Bruchgefahr daher Stahlpfähle verwendet, die sich sehr gut rammen lassen. Rammpfähle finden sich im Offshore-Bereich oder beim Hafenbau. Dort, wo Erschütterungen vermieden werden müssen, werden die Pfähle auch in den Boden gepresst (nur möglich bei sehr weichen Untergründen), eingespült, geschraubt oder in vorgebohrte Löcher gestellt. Wird der Pfahl vor Ort ausgebohrt und betoniert, spricht man von Ortbetonpfählen. Beim Großbohrpfahl wird die Erde nicht verdrängt, sondern ein unten offenes Stahlrohr in die Erde gebohrt. Die Erde wird dann entfernt, und es wird eine innenliegende Stahlbewehrung eingebracht und mit Ortbeton verfüllt. Das Stahlrohr wird wieder herausgezogen. Diese Art Ortbetonpfahl wird für die statisch anspruchsvollsten Gründungen wie Hochhäuser verwendet. Bei dem Pressbetonbohrpfahl oder Mörtelverpresspfahl werden nach der Herstellung des Betonpfahls kleine vorhandene Hohlräume im Nachgang mit „Zementmilch“ verpresst.
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Ein Beispiel für einen modernen Großbau auf Pfahlgründung ist der in den 1960er Jahren errichtete 108 mal 85 Meter große Kaiserspeicher A im Hamburg, der im weichen Elbschlick steht und auf exakt 1111 Stahlbetonpfählen gegründet ist. Da das berechnete Gewicht des Speichers, der zeitweise komplett mit Kakaosäcken gefüllt werden sollte, sehr groß war, wurden die Pfähle auf eine Tragkraft von je 160 Tonnen ausgelegt und 50 Zentimeter dick ausgeführt. Die Stahlbetonpfähle leiten das Gewicht durch nicht tragfähige Bodenschichten in stabilere Sandschichten ab.  

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